
Wir arbeiten viel in, für und mit ländlichen Räumen – sei es in der Regionalentwicklung, Verkehrsplanung oder Klimawandelanpassung. Diese führen uns quer durch Österreich und zeigen, mit welcher Energie engagierte Menschen für die Zukunft des ländlichen Raumes arbeiten.
Immer wieder stoßen wir aber auch auf Konfliktlinien zwischen städtischen und ländlichen Regionen, die historisch bis in biblische Zeiten zurückführen und sowohl ökonomische als auch sozial-kulturelle Themen betreffen.
Im Rahmen unseres ersten Salongespräches ist Helmut Hiess diesen Themen nachgegangen. Wie so oft liegen Ursachen und Lösungsansätze in Sprache und Kommunikation. Ein paar Erkenntnisse:
- Probleme zelebrieren: Als Planer:innen und Berater:innen zeigen wir immer Lösungswege auf. Dabei stellen wir Probleme zu wenig ins Zentrum des Diskurses. Bürger:innen wollen aber – überspitzt gesagt – nicht gleich mit Lösungen erschlagen werden. Es braucht manchmal auch Raum für negative Emotionen, um Verständnis und Empathie reifen zu lassen.
- Zuhören – eine verlernte Tugend: In einer schnellen, digitalen Welt hören wir selten genau zu. Zuhören schafft Verbindung, Gemeinschaft und Verständnis zwischen Menschen. In einem unserer Projekte LISTEN im Rahmen des DUT (Driving Urban Transitions) Calls erforschen wir, wie kollektives Zuhören als Kernfähigkeit der Stadt- und Verkehrsplanung gestärkt werden kann.
- Disziplin der guten Narrative: Während negative Stimmen lange daran arbeiten, Spaltung zu erzeugen, geht konstruktiven, positiven Sprachenbildern leider oft zu früh der Atem aus. Wenn wir gute Initiativen und Innovation im ländlichen Raum stärken wollen, brauchen wir sowohl positive Narrative als auch Konsequenz und Durchhaltevermögen.




