Die Gemeinden Lauterach, Lustenau, Hard, Höchst, Wolfurt, Fußach, Gaißau, Schwarzach und Dornbirn haben 2015 eine Petition an das Land Vorarlberg gestellt mit dem Anliegen, für den Alltagsradverkehr attraktive und schnelle Verbindungen durch das Ried zu schaffen. Die Durchquerung des Rieds mit dem Fahrrad ist im Alltagsradverkehr derzeit nur erschwert möglich. Entweder müssen große Umwege in Kauf genommen oder stark befahrene, sehr schmale Landesstraßen mitgenutzt werden. Viele Riedwege sind nicht staubfrei und deshalb bei Regen und bei Schnee schlecht befahrbar.
Gemeinsam mit den Gemeinden hat daher das Land im Jahr 2017 einen Planungsprozess gestartet, bei dem Vorschläge für eine Radroute durch das Ried kooperativ – unter Einbeziehung aller Interessen – entwickelt wurden. Besonders relevant war dabei die Alternativenprüfung bei potenziellen erheblichen Auswirkungen auf Schutzgüter im Natura 2000 Gebiet (Beeinträchtigungen des Wachtelkönigs und des Kiebitz, mehr Hunde durch mehr Spaziergänger, mehr Reiter durch die Attraktivierung von Wegen, mehr Flächenverbrauch,...).
In einer mehrstufigen Analyse wurden elf mögliche Routen durch das Ried identifiziert und auf ihre Wirkungen untersucht. Als Ergebnis dieser Analyse konnten sieben Routen ausgeschieden werden, weil sie mit der sensiblen Natursituation aber auch mit den Interessen der Landwirtschaft und anderer Nutzungen nicht vereinbar sind. Nach einer vertieften Untersuchung wurden die Ergebnisse im Sommer 2018 präsentiert.
Eine Radroute durchs Lautracher Ried für AlltagsradlerInnen ist ein wesentlicher Lückenschluss im Landesradroutennetz Vorarlbergs und kann als internationales Referenzbeispiel für zukünftige Radwegprojekte in Naturschutzgebieten dienen.